Entlang
des gesamten Limes, wurden zirka 900 Wachtürme ( lat: burgi )
gebaut, um die Grenze zu überwachen. Die Türme waren
anfangs durch Postenwege und später durch eine Strasse, den
sogenannten Limesbegleitweg, miteinander verbunden. Der Abstand
zwischen ihnen war unterschiedlich und betrug, je nach
topografischer Begebenheit, zwischen 100 und 500 Metern. Meistens
wurden die Türme auf Hügeln oder
Geländeerhebungen gebaut, um eine gute Sicht auf den Limes und
das dahinter liegende Land zu gewähren. Auch der Kontakt
untereinander, sowie zu den umliegenden Kastellen musste
gewährleistet sein. Die Kommunikation zwischen den
Türmen, sowie mit den Kastellen erfolgte durch Licht- oder
Rauchzeichen. Wurde von den Wachen etwas Verdächtiges,
beziehungsweise Feinde entdeckt, hat man sofort die Einheiten im
nächstliegenden Kastell benachrichtigt. Diese Truppen
rückten dann aus um dem Feind entgegen zu treten.
Einige besondere Türme, wie zum Beispiel der Sechseckturm bei
Gleichen, dienten auch als Vermessungspunkte. Mit ihrer Hilfe wurde zum
Beispiel die schurgerade Strecke zwischen Walldürn und dem
Haghof bei Welzheim erbaut. Da diese besonders hoch waren, oder auf
markanten Erhebungen erbaut wurden, hatte man direkten Blickkontakt zum
nächsten Vermessungspunkt. Die Höhe der
Türme lag meist bei ca. 10 Metern, die Dicke der Mauern bei
durchschnittlich 50 Zentimetern. Betreten werden konnten sie nur
über eine Leiter, da der Eingang aus
Sicherheitsgründen meist im ersten Stock lag. Das Erdgeschoss
wurde als Vorratsraum, der erste Stock als Wohn- und Schlafbereich, und
der zweite Stock als Wachraum benutzt. Viele Türme besitzen
einen umlaufenden Graben, von dem man annimmt, dass er der
Entwässerung gedient hat. Meist waren hier 3 - 4 Soldaten
über kurz oder lang stationiert. Dort wo der Abstand zum
nächsten Kastell zu weit war oder dort wo sich ein
Limesdurchgang befand, hat man oftmals anstelle eines Turmes ein
Kleinkastell errichtet ( siehe Kleinkastell
Roetelsee ). Die Türme trugen auf der Aussenwand
einen weissen Kalkputz auf dem die Fugen der darunter liegenden Steine
nachgebildet waren. Die Fugen selber waren mit roter Farbe kenntlich
gemacht. Die Form der Türme ist uns von der berühmten
Trajanssäule in Rom überliefert, allerdings zeigt
diese Säule Abbildungen vom Dakerfeldzug Trajans im Bereich
der mittleren Donau, genauer im Norden des ehemaligen Jugoslawien. Ob
die Türme entlang des obergermanisch-rätischen Limes
genauso ausgesehen haben ist nur eine Vermutung, da kein einziger der
Wachtürme vollständig erhalten ist. Die meisten der
Türme sind heute nur noch als Schutthaufen oder als
Geländeerhebungen zu sehen. Sie wurden um 260 n. Chr. Opfer
der einfallenden Alamannen oder wurden später abgetragen und
die Steine als billiges Baumaterial genutzt.
Strecke 7
Wachturm 7 / 12 bei Reichhartshausen Wachturm 7 / 13 bei Reichhartshausen Wachturm 7 / 31 bei Walldürn Wachturm 7 / 32 bei Walldürn Wachturm 7 / 33 bei Walldürn Wachturm 7 / 35 bei Walldürn Wachturm 7 / 48 bei Buchen
Wachturm 8 / 2 bei Buchen Wachturm 8 / 25 bei Osterburken Wachturm 8 / 34 bei Osterburken Wachturm 8 / 51 bei Jagsthausen
Wachturm 9 / 18 bei Pfahlbach Wachturm 9 / 33 bei Öhringen Wachturm 9 / 51 bei Gleichen Wachturm 9 / 57 bei Neuwirtshaus Wachturm 9 / 64 bei Geisselhardt Wachturm 9 / 72 bei Mainhardt Wachturm 9 / 75 bei Mönchsberg Wachturm 9 / 77 bei Mönchsberg Wachturm 9 / 83 bei Grosserlach - Grab Wachturm 9 / 91 bei Murrhardt - Siegelsberg Wachturm 9 / 96 bei Murrhardt Wachturm 9 / 98 bei Murrhardt Wachturm 9 / 99 bei Murrhardt Wachturm 9 / 104 bei Murrhardt Wachturm 9 / 107 bei Murrhardt Wachturm 9 / 111 bei Murrhardt Wachturm 9 / 116 bei Welzheim Wachturm 9 / 134 bei Welzheim |
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